Die Geschichte und Geographie des Gebietes, auf welchem sich die Radicchiostrasse bewegt, sind durch drei spezifische Areale gekennzeichnet.
Der Fluss Sile begleitet die erste Route von Treviso nach Norden in das Quellgebiet und über Castelfranco Veneto hinaus reichend, ein großes Gebiet, welches durch ein weit verbreitetes Bewässerungsnetz mittelalterlichen Ursprungs charakterisiert ist.
Neben der historischen Bedeutung dominiert der Aspekt der Umwelt, dessen zentrales Element die Definition der Route rechtfertigt: „Die Zivilisation des Wassers von Treviso bis Castelfranco Veneto“.
Der zentrale Teil des Gebietes charakterisiert das Areal, in welchem die Radicchioproduktion am weitesten verbreitet ist. Das Gebiet nördlich vom Silefluss und südlich von Muson Vecchio begrenzt, gehörte zum „Agro Centuriato“ (Agro-Vermessungswesen) von Altino und stellt noch heute eine absolute Homogenität der Landwirtschaft, des Wohnraums und des Straßennetzes dar. Die Route beginnt in Casier und Preganziol, wo sich historisch gesehen der Radicchioanbau entwickelte, und windet sich durch Zero Branco, Scorzè sowie Trebaseleghe.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Gebiet seine landwirtschaftliche Berufung bewahrt. „Das Land von Radicchio aus Treviso“ identifiziert sich mit seinem Hauptelement. Weiter südlich windet sich die dritte thematische Route, welche im Westen durch die antike Via Aurelia und im Osten durch einen Abschnitt des Terraglioflusses begrenzt ist. Diese Route führt durch eine Landschaft, die durch ihre beeindruckende Existenz des römischen Centuriation Citra Musonem, ehemals dem antiken Patavium (Padua) zugehörend, bekannt ist und in einem Zustand der perfekter Effizienz vor der nachstehenden venezianischen Präsenz im Hinterland erhalten wurde. Die historische Figur der Gegend schlägt daher das Thema „Die venezianische Landschaft von der Römerzeit bis zur Serenissima“ vor.