Die spontane Spezies „Cichorium Intybus L.“ ist seit Anbeginn der Zeit als wilde Zichorie präsent. Es waren dann die ständigen Veränderungen, die angebracht wurden, um ihn besser aufzubewahren, sowie die Veredlungen oder auch unbewussten Variationen, die ihn zum wertvollen und berühmten roten Radicchio von Treviso gemacht haben, so wie er es heute eben ist. Er hat in den trevigianischen Böden buchstäblich den „Humus“ für sich und seinen perfekten Erfolg gefunden.
Historisch eindeutig klar erkennbar ist die erste Ausstellung, wo der rote Radicchio von Treviso erscheint. Es war am 20. Dezember 1900, organisiert von Giuseppe Benzi, einem Agrarwissenschaftler lombardischer Herkunft, der 1876 als Lehrer nach Treviso zog.
Nicht so klar hingegen ist der exakte Ursprung der Bleich-Technik. Es gibt zwei glaubhafte Versionen:
Die erste und legendärste ist die von Francesco Van den Borre, der 1860 aus Belgien in die Region Veneto kam und auf die Einrichtung von Parks und Gärten spezialisiert war. Man vermutet, dass er die damals in Belgien weit verbreitete Bleichtechnik an Feldradicchio angewendet hat. Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür aber viele Leute beziehen sich darauf.
Die zweite Version ist jene, welche behauptet, dass die Bauern mit dem Eintreffen des Winters versucht hatten, den Radicchio in den Ställen aufzubewahren und dass sie dabei zufällig bemerkt hatten, dass einige Radicchioherzen unerwartet gut und knusprig waren statt zu verrotten.
Da ihnen auch das Quellwasser zur Verfügung stand, das sie immer frisch halten sollte, wird davon ausgegangen, dass sie so diesen neuen Anbau begonnen haben.
Die starke Anerkennung der ersten Version ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass der Treviso-Radicchio wie eine Blume scheint, wie auch Aldo Van den Borre (1886-1954), Sohn von Francesco, 1924 schrieb: „Hier ist ein Unkraut, das wie eine Blume wirkt. Treviso ist verrückt nach diesem fantastischen Gemüse, das von seinem Land, seinem Klima und seinen berühmten und geduldigen Menschen geschaffen wurde. Es gibt überall Zichorie. Allerdings haben das Gras von Theophrastus, das hinduistische Kasni, die rote Wurzel von Mailand, die Kaiserscichorie von Berlin, der Witoof von Brüssel, die Archicoria der Curia und der Weihnachts-Salat in London nichts mit dem Radicchio von Treviso zu tun: Wenn man ihn betrachtet, ist er ein Lächeln. Wenn man ihn isst, ist es ein Paradies dieser Radicchio von Treviso!“
Oder, wie es 1928 in der „Osterie Veneziane“ Elio Zorzi sagte: „Radicchio von Treviso ist eine essbare Blume: wenn man sie auf den Tisch bringt, ohne sie zu würzen, so scheint sie in der eigentlichen Hausfrauen-Salatschüssel ein Bündel Orchideen in einer kostbaren Porzellanschüssel“, oder wie meisterhaft Maffioli 1983 in seiner „Cucina Trevigiana“ sagt: „Das Rot, der dominierende Ton der schwindenden Natur, erhebt sich in seiner wachsenden Frische wie auf Alabasterstängeln und singt ein Leben, das den strengen Wintern trotzt und sie ausnutzt „.